„Seit Jahrhunderten schützen wir unsere Küsten mit Deichen und entwässern das Binnenland, um den fruchtbaren Boden zu nutzen. Bei uns kommen Verbände wie die Deich- und Sielachten diesen Aufgaben nach“, so Siemtje Möller, Bundestagsabgeordnete für Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund nach ihrem Besuch im Küstenort Bensersiel. Dort hatte Möller Meinhard Edzards, Geschäftsführer der Deich- und Sielacht Harlingerland und deren Verbandsvorsteher, Oberdeich- und Sielrichter Jan Steffens getroffen. „Über 29 km Seedeich – von Dornumersiel bis Harlesiel, 409 km Gewässer 2. Ordnung, 4 Schöpfwerke, 2 Bauhöfe wacht die Deich- und Sielacht Harlingerland, damit wir Küstenmenschen und unser Hab und Gut vor Sturmfluten und Überflutungen geschützt sind. Die Deich- und Sielacht Harlingerland ist dabei noch sehr jung, denn erst im Januar diesen Jahres haben sich drei Einzelverbände zusammengetan. die Aufgabe ist uralt, schon viele Jahrhunderte bauen wir Deiche, um nicht weichen zu müssen. Und angesichts des steigenden Meeresspiegels gewinnt sowohl das Deichen als auch das Schöpfen an zusätzlicher Bedeutung.“
Thema, so Möller, waren dabei vor allem die schwierige Aufgabe, die durch die Sielorte verlaufenden Deiche an den steigenden Meeresspiegel anzupassen und zugleich nicht die Sielorte ihrer Ursprünglichkeit und Kultur zu berauben. „Hinzu kommt, dass die meisten Schöpfwerke an den deutschen Küsten 50 Jahre und älter sind – sie müssen dringend erneuert werden, um das Wasser, das binnen fällt, ins Meer pumpen zu können. Land und Bund finanzieren sowohl diese Maßnahmen als auch die Agrarstruktur hinter den Deichen, seit Jahrzehnten gemeinsam“, betont Möller.
Die Abgeordnete bezieht sich damit auf die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, kurz GAK, die unter anderem Verbesserungen in den Bereichen der Landwirtschaft, der sowie des Küsten- und Hochwasserschutzes fördert. „In Berlin habe ich gemeinsamen mit meinen Kollegen Stefan Wenzel und Gyde Jensen ein Netzwerk der Küstensbgeordneten gegründet. Zusammen wollen wir uns für den Schutz der Küsten und des Binnenlandes stark machen.“
Zuletzt war stark über mögliche Kürzungen der Mittel für die Gemeinschaftsaufgabe diskutiert worden. „Wir brauchen die Mittel, die der Bund und die Länder zur Verfügung stellen in den Küsten-Bundesländern dringend, um den Hochwasserschutz auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sicherzustellen. Nur wenn wir die Deiche und die Siele fit machen, können wir auch künftig unser schönes Küsten- und Binnenland schützen“, unterstrich Möller.