Am Mittwoch äußerte sich die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller am Rande der Plenardebatte zum Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur Bejagung des Wolfes: „Ich stimme mit meiner Fraktion der Beschlussempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zu, die dem Bundestag empfiehlt, den Antrag von CDU/CSU abzulehnen.“
Allerdings Möller weiter: „Im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Grüne und FDP haben wir uns eindeutig dafür ausgesprochen, das Zusammenleben von Menschen, Weidetieren und Wolf so zu gestalten, dass möglichst wenige Konflikte auftreten. Hier sehen wir insbesondere für die Weidetierhaltung akuten Handlungsbedarf. Wir nehmen die berechtigten Sorgen der Weidetierhalter sehr ernst. Ihnen muss eine wirtschaftliche Zukunft ermöglicht werden. Dies kann nur mit noch effektivem Herdenschutz funktionieren. Insbesondere bei der Deichschäferei und in dicht besiedeltem oder touristischem Gebiet muss der Schutz von Menschen und Weidetieren Vorrang haben.
Vor diesem Hintergrund forderte Möller die zuständigen Verantwortlichen in den Bundesministerien auf, für jedes Bundesland europarechtskonform ein regional differenziertes Wolfsbestandsmanagement zu ermöglichen. Ein effektiver Herdenschutz sei laut Möller nur mit einer gemeinsamen Strategie von Bund und Ländern möglich: „Hier müssen Bundesumwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerium aktiv werden und den im Koalitionsvertrag vereinbarten institutionalisierten „Dialog Weidetierhaltung und Wolf“ endlich etablieren.“
Um ihrem Appell Nachdruck zu verleihen, wandte sich die Abgeordnete mit weiteren niedersächsischen Kolleginnen und Kollegen ihrer Fraktion in einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesumweltministerin Steffi Lemke und forderte sie zum Handeln auf.